Eigentümerin, Aus- und Weiterbildung von Pferd und Reiter

Ulrike Störzbach

Die Liebe zu Pferden

Schon im zarten Alter von 10 Jahren entdeckte ich meine Leidenschaft für Pferde – eine Liebe, die bis heute anhält. Meine ersten Reiterfahrungen sammelte ich auf Islandpferden am Lerchenhof in Mönsheim. Dort wurde schnell klar: Pferde und das Reiten sind meine große Passion.
Mit 14 Jahren erfüllte sich dann ein großer Traum – mein erstes eigenes Pferd. Seitdem begleiten mich Pferde täglich und prägen mein Leben als Reiterin mit Herz und Erfahrung.

Learning by doing

Mit meiner eigenwilligen Norweger-Haflinger-Mix-Stute „Uschi“ lernte ich früh, was es heißt, echte Charakterpferde zu führen. Ohne professionelle Anleitung war Learning by Doing angesagt – oft auch auf die harte Tour.
Diese prägende Zeit mit „Uschi“ hat mein Verständnis für Pferde mit starkem Willen und eigenem Kopf geschärft – und vermutlich den Grundstein für mein heutiges Feingefühl im Umgang mit anspruchsvollen Pferden gelegt.

Der „Ernst des Lebens“ begann dann im Jahr 1986: ich absolvierte meine Ausbildung zur Tierarzthelferin. Die Arbeit mit Tieren und „deren“ Menschen zog sich weiterhin durch mein Leben. Priorität hatten freilich immer die Pferde und so wurde ich Mitglied im ETCD (Erster Deutscher Trekkingclub), nahm an vielen Orientierungsritten teil und wurde im Jahr 1989 deutsche Vizejugendmeisterin.

Höhen und Tiefen

Mein Werdegang

Fortschritt im Sattel

Wer jetzt denkt, ich sei eine wilde Buschreiterin geblieben, der irrt: Nach dem Tod meiner Stute „Uschi“ trat der Württemberger Wallach „Janosch“ in mein Leben – und mit ihm der erste Kontakt zur klassischen Reitlehre nach Egon von Neindorff. Dank des Ausbilders Rudi Roth erhielt ich fundierten Dressurunterricht, der mein Verständnis für feines Reiten weiter vertiefte. Ergänzt wurde meine Ausbildung durch Caprilli-inspiriertes Springtraining, das mein Reiten vielseitiger und ausbalancierter machte.

Lehrmeisterin Vinnij

Im Jahr 2005 trat die wichtigste Lehrmeisterin in mein Leben: „Vinnij“, eine damals 8-jährige Friesenstute, die mein komplettes Reiterleben auf den Kopf stellte. Nichts funktionierte wie bisher, nichts war wie vorher. „Vinnij“ war das eine Pferd, das jeder Reiter im Laufe seiner Entwicklung einmal trifft – ein echtes Charakterpferd. Sie forderte mich heraus und lehrte mich, dass wir in der Pferdeausbildung nie auslernen, dass wir Zeit, Geduld und echte Verbindung brauchen. Denn am Ende wächst zusammen, was zusammengehört – Reiter und Pferd.

Stetige Weiterbildung

Seit 2007 bin ich Schülerin von Axel Schmidt, dem Leiter des Egon von Neindorff Instituts in Karlsruhe. 1–2 Mal pro Woche nehme ich regelmäßig Reitunterricht und bilde mich kontinuierlich weiter – durch Kurse und Seminare mit und ohne Pferd. Dabei durfte ich von namhaften Ausbildern wie Richard Hinrichs, Thomas Ritter, Desmond O’Brian, Gerd Heuschmann, Christine Stückelberger und vielen weiteren lernen. Die klassische Reitlehre begleitet mich bis heute – in Theorie und täglicher Praxis im Sattel.

Neue Perspektiven

Im Jahr 2008 wurde dieser Eifer jäh gebremst: Durch eine Gehirnentzündung verlor ich das Gleichgewicht sowie das Hörvermögen auf dem linken Ohr, und ein Bandscheibenvorfall führte zur Lähmung des linken Fußhebers. Doch selbst diese schwere, existenzielle Krise eröffnete mir eine neue Perspektive auf mein reiterliches Leben. Ich begann, mich intensiv mit dem Thema therapeutisches Reiten zu beschäftigen – dem heilsamen Zusammenspiel zwischen Mensch und Pferd, das weit über klassischen Reitsport hinausgeht.